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DAS SATOR-QUADRAT

B. Trinitarische Theologie des SATOR-Quadrats

I. Die untersten drei Zeilen

II. Die drei trinitarischen Figuren und ihre Zahlenwerte

I. Die untersten drei Zeilen

1.       Der erste Teil dieses Kapitels hatte das ausgeschnittene Quadrat von 3-7 der 1x1 Tabelle zum Ausgangspunkt. Es bildet bei Weglassung der Zehnerziffern ebenso ein Palindrom wie das SATOR-Quadrat. Die Vermutung, dieses Zahlenquadrat sei innerster Anstoß gewesen, um ein analoges Zahlenwertquadrat aus Buchstaben zu konstruieren, bestätigte sich darin, daß die Addition der Ziffern und der Zahlenwerte (ZW) zu sinnvollen Zahlenverhältnissen führten. Dies zeigte sich besonders bei der Gegenüberstellung der 3 ungeraden und 2 geraden Zahlen- bzw. Buchstabenreihen.

2.       Tatsächlich verdient die 2. Zeile – die sich in der 4. Zeile wiederholt – als mittlere der 1. und 3. besondere Aufmerksamkeit. Dies wird erkennbar, wenn man die ersten drei Zeilen – hier vertikal dargestellt – nebeneinanderstellt und die Summen vergleicht:

21

28

35

 

17

14

19

 

R

O

T

18

24

30

 

14

15

5

 

O

P

E

15

20

25

 

19

5

13

 

T

E

N

12

16

20

 

1

17

5

 

A

R

E

09

12

15

 

18

1

19

 

S

A

T

25

20

15

 

69

52

61

 

 

 

 

40:20

 

130:52

 

 

 

 

20*(2:1)

 

26*(5:2)

 

 

 

 

 

Die addierten Werte der 1. und 3. Zeile haben mit der mittleren Zeile jeweils einen gemeinsamen Teiler, 20 und 26. Der Mittelzeile kommt so eine vermittelnde und verbindende Funktion zu.

3.       Die Bedeutung der 2. Zeile läßt sich am einleuchtendsten von der ontologischen Ebene des Kreises her verstehen. Ontologische Ebene bedeutet, daß alles Geschöpfliche das Bild des Schöpfers in sich trägt. Jedes Seiende ist aus vollkommenen Formen und Maßstäben aufgebaut, die menschlicher Geist erfassen kann. Die einfachste und vollkommenste Form ist der Kreis, dessen Umlauflinie ohne Anfang und Ende ist. Der Kreis ist das Urbild jedes Kreislaufes und jeder gerundeten Form in der geschöpflichen Welt. Im Kreis ist daher auch der Schöpfer am einfachsten und vollkommensten zu erkennen: Mittelpunkt, Kreislinie und umschlossene Fläche sind Urbilder des einen Gottes in 3 Personen.

Die 1. Person setzt das Maß ihrer Selbsterkenntnis in der 2. Person. Diese erkennt sich selbst in Bezogenheit auf ihren Ursprung. Wesen und Beziehung zwischen beiden Personen teilen sich in der umschlossenen Fläche der 3. Person mit. Wie der Kreis mit seinen 3 Definitionsmerkmale eine Einheit bilden, so auch die 3 göttlichen Personen.

Auf geschöpflicher Ebene bedeutet die Kreislinie die Begrenzung alles Endlichen. Auch die äußere Hülle und Form des Sichtbaren gehört zum Begriff der Begrenzung.

Die Schriften des Neuen Testaments geben einen Hinweis auf die Beziehung der 3 göttlichen Personen zur Schöpfung. Im Prolog des Johannes-Evangeliums heißt es von der 2. Person: "Alles ist durch das Wort geworden, und ohne das Wort wurde nicht, was geworden ist." Dasselbe sagt Paulus: "In ihm (Christus) wurde alles erschaffen, im Himmel und auf Erden. ... Alles ist durch ihn und auf ihn hin geschaffen" (Kol 1,16).

4.       Wenn wir das Gesagte auf das SATOR-Quadrat anwenden, bezieht sich die zweimalige Aussage des Quadratrahmens SATOR ROTASSchöpfer, du drehst auf die 2. göttliche Person. In ihr wird die 1. Person als Ursprung allen Seins sichtbar und vom Menschen als personal ansprechbar erkannt. In der Bedeutung von Kardinalzahlen verwirklicht die Addition 1+2 das Prinzip 3. Es zeigt sich im ZW 69 von SATOR. Die Faktoren 3*23 beziehen sich auf die Unterteilung des Kreises in 3 hexagonale Achsen mit je 2 Radialmaßen und 3 Begrenzungspunkten. Die reale Zahl 23 erhält man durch Numerierung der Durchmesserelemente und der Doppelzählung von 5 DM-Elementen (11) und 6 Radialelementen (12):

5.        Konsequenterweise ist das Wort TENET der 3. Zeile der 1. Person zuzuordnen. Sein ZW 61 bezieht sich auf die 6 hexagonalen Kreislinienpunkte und auf den Kreismittelpunkt. Es zeigt sich darin die Initialschöpfung der 1. Person, die sich durch die 2. Person dialogisch zum ZW 69 fortsetzt (durch Einziehung von 3 Durchmesserlinien = 6 Radiallinien; bereits vorhanden 3*3 Achsenpunkte).

Die ZW 61 und 69 sind Aufspaltungen der Zahl 619. Diese ist der Faktorenwert (FW) der Zahl 1234 = 2*617, die in ihren Einzelziffern die 4 Ebenen der Tetraktys besetzen.

Der FW 619 kommt eigentlich der 3. Person zu, da sie aus 2*617 hervorgeht. Die Aufspaltung in 61 und 69 zeigt das Zusammenwirken der 3 göttlichen Personen in der Entstehung und Erhaltung der Schöpfung. Die 3. Person wahrt die allen gemeinsame Grundzahl 617. Einen Hinweis darauf gibt die Zahl 6 der 2. Zeile des 1*1 Quadrats, der der ZW 17 des Buchstabens R zugeordnet ist. Aus 6*17 = 102 besteht der ZW der 8 verschiedenen Buchstaben des SATOR-Quadrats, die zum Wort PENSATORder Abwiegende, Vergeltende zusammengefaßt werden können.

6.        Alles Seiende besteht – knapp ausgedrückt – aus Form und Inhalt. In SATOR ROTASSchöpfer, du drehst wird die Schöpfung in sichtbarer Form und Bewegung dargestellt. Sie werden der 1. und 2. Person in Gemeinschaft mit der 3. Person zugeordnet. Die 3. Person als Gemeinsamkeit zwischen 1. und 2. Person ist dem Inhalt der Schöpfung vergleichbar. Sie ist die unsichtbare Kraft, die allem Seienden Bestand gibt. Sie, die aus der 1. und 2. Person hervorgeht, richtet die Schöpfung auf ihren Ursprung aus. Als Kraft der Schöpfung kann die 3. Person nur erahnt werden. Sie scheint untrennbar mit der Schöpfung verwoben, daher kann sie als Umkehrung von OPERA nur die Bezeichnung AREPO erhalten. Falls diese Umkehrung als ich krieche weg verstanden worden ist, dann mag damit ein menschliches Empfinden gemeint sein, das aus Staunen, Schrecken und Ehrfurcht zugleich besteht.

Ähnlich wie die verbalen Lesarten des äußeren Quadratrahmens ROTA SATOR – Drehe, Schöpfer und SATOR ROTASSchöpfer, du drehst läßt sich auch OPERA als ein Imperativ verstehen: AREPO OPERAAREPO, wirke (operari ist nur als Deponens überliefert).

7.        Versteht man die ersten 3 Zeilen SATOR AREPO TENET als Der Schöpfer AREPO hält, werden in einem Satzgefüge von Subjekt, Attribut und Verb die 3 göttlichen Personen als singularische Einheit aufgefaßt, die gemeinsam die Schöpfung lenkt und für sie sorgt.

Im TENET-Kreuz teilt die 1. Person die Fülle ihres Wesens der 2. und 3. Person mit und bildet mit ihnen zusammen die ihr wesensgemäße Einheit in der Dreiheit.

8.        Der äußere Quadratrahmen als sichtbare Form der Schöpfung ist der 2. göttlichen Person zugeordnet. Diese Zuordnung entspricht der Theologie des Christentums, gemäß der die zweite göttliche Person Mensch wurde. Inwieweit die Kundigen des SATOR-Quadrats beide Aspekte des Quadratrahmens miteinander zu realen Vorstellungen verknüpften, kann freilich nicht beantwortet werden, sollte jedoch nicht von vorneherein ausgeschlossen werden.

Der äußere Quadratrahmen versinnbildlicht das Räderwerk der Schöpfung. Der stärkste Eindruck, den der Mensch empfängt, wenn er zum Himmel schaut, ist die Verläßlichkeit der Sonnenbahn, die den Wechsel von Tag und Nacht bewirkt. Das SATOR-Quadrat ist zwar von unten nach oben konstruiert, aber der Blick des Lesenden fällt dennoch zunächst auf die oberste Zeile ROTASdie Räder; du drehst. Die Gesetze der Natur veranlaßt den Menschen zu fragen, wie die gesamte Schöpfung mit ihren Gesetzen entstanden ist und sie in Gang gehalten wird. Die Antwort hierfür liefert im SATOR-Quadrat die Sprache selbst: Denn in der Rückwärtslesung enthüllt sich das Geheimnis als Ursprung der Schöpfung ein göttliches Wesen, zu dem der Mensch eine personale Beziehung aufnehmen kann. Wenn man sich die Mittelzeile TENET als Erdoberfläche vorstellt, ist die erste Person als Ursprung der Schöpfung seinen Geschöpfen nahe und hält das Oben und Unten zusammen.

II. Die drei trinitarischen Figuren und ihre Zahlenwerte

1.        Betrachtet man also das SATOR-Quadrat als Manifestation der drei göttlichen Personen und der nach ihnen gestalteten Schöpfung, hat jede ihre eigen figurative Gestalt: die 1. Person das TENET-Kreuz, die 2. Person den äußeren Quadratrahmen, die 3. Person das Gitter der 2. und 4. Zeile:yy

Die 3 Figuren besetzen insgesamt 41 Punkte, 16 mehr als die reale Zahl von 25 Punkten. Dabei entsprechen die 9 Punkte des TENET-Kreuzes denen des inneren Quadrats, und die 16 Punkte des Gitters denen der 16 Einzelquadrate.

2.        Von den 25 Punkten des SATOR-Quadrats werden 16 doppelt, 9 einfach besetzt:

Die Gesamtsumme der 9:16 Punktewerte beträgt (45+147):(60+156) = 192:216 = 24*(8:9) = 408 und mit Verdoppelung der 16 Werte 24*(8:9:9) = 24*26 = 624.

Auf der Skala der Grundzahlen von 1-9 ist das Verhältnis 8:(9:9) komplementär zu 2:(1:1). Letzteres Verhältnis trifft auf die Flächeneinheiten des Doppelkreises des Tetraktyssterns zu: Der äußere Flächenring hat die Flächengröße 2, der innere Kreis die Flächengröße 1. Hinzukommt der verdeckte Kreisausschnitt des äußeren Kreises, der die Fläche des inneren Kreises verdoppelt:

Der verborgene Kreisausschnitt kann als Einheit der 3 göttlichen Personen angesehen werden.

Die Produktzahlen 24*26 sind konstitutiv für die Zahl 50, die charakteristisch ist für das Mittelkreuz der 1*1 Tabelle (50505). In der Produktaufteilung 5*10 = 5+10 = 5*(1+2) = 15 erkennt man die Durchmesserelemente der 3 Hexagonachsen. Die Zahl 5 ist außerdem die Komplementärzahl zur Null:

3.        Die 3 trinitarischen Figuren haben folgende Werte:

 

 

1.Ps.

2.Ps.

3.Ps.

Sm.

 

1x1

25

80

60

165

15*11

ZW

109

206

144

459

27*17

 

134

286

204

624

48*13

4.        Das auffallendste Ergebnis ist die Summe 204 für die 3. göttliche Person, denn sie macht die Hälfte von 408 (einfache Zählung der 1*1-Tabelle und der Buchstabenwerte) aus. Sie genügt damit der Gleichung 1+2 = 3:

Die Summe der 2*5 Achsenkreuzzahlen ist 25+89 = 114, die der 2*4 Eckpunkte 20+70 = 90, das Verhältnis beider Summen 6*(19:15).

Die ZW 76+13 der 4 T+1 N des TENET-Kreuzes hat vermutlich Ovid in seinen Metamorphosen zum Vorbild genommen, denn die Erschaffung des Menschen setzt mit dem 76. Vers des 1. Buches ein und umfaßt 13 Zeilen.

Die identischen Werte der 2*16 und 2*9 Punkte zeigen auch einen Gleichheitsaspekt ihrer Quadratwurzeln 4 und 3. Dies ist mathematisch der Fall, wenn man die Zahlen 1-3 als eine Einheit betrachtet und die 4 einzeln dazu setzt: Die laufende Addition der ersten 3 Zahlen 1+(1+2)+(1+2+3) = 1+3+6 ergibt ebenso 10 wie die Addition der Zahlen von 1-4: In der Zahl 4 erweisen sich die 3 göttlichen Personen als eine Einheit.

Die Zahlen 3 und 4 treten auch in der ZW/FW-Verrechnung der horizontalen Summen 69, 66, 69 in Erscheinung:

ZW

69

66

69

204

12*17

FW

26

16

26

68

4*17

Das Verhältnis der Faktorensumme 68 zur Zahlensumme 204 ist inklusiv 68*(1:2) und exklusiv 68*(1:3). Die Verhältniszahlen spiegeln die Flächenverhältnisse des Doppelkreises des Tetraktyssterns wider: 1 den inneren Kreis, 2 den Kreisring, 3 den ganzen äußeren Kreis.

68 beträgt die Summe der 3 numerierten und einzeln gezählten Tetraktysseiten. Das Produkt 4*17 entspricht in der Addition 4+17 dem grundlegenden Streckenmodell des Dezimalsystems.

5.        Die Zahl 204 für die 3. göttliche Person erlaubt einige Schlußfolgerungen: Gott ist wahrhaft nur als Einheit dreier göttlicher Personen denkbar. Denn das absolute Sein Gottes ist nur definierbar durch die Aussage einer Gleichung: 1+2 = 3. Die drei göttlichen Personen sind eins in der Vollendung einer Gleichung. Ohne Gleichung gibt es keine Vielgestaltigkeit und Ordnung des Seins. Aus diesem Grund hat die Zahl 33 eine besondere Symbolkraft. Nach christlicher Überlieferung wurde die menschgewordene 2. göttliche Person in Jesus von Nazareth im Alter von 33 Jahre gekreuzigt.

Die 1. göttliche Person ist gleichzeitig der Ursprung der 3 göttlichen Personen. Die Zahl 204 zeigt, daß die Gotteserkenntnis gleichsam von rückwärts von der 3. Person her erfolgt: Die Schöpfung ist nach dem Bild der 2. Person geschaffen, die das vollkommene Abbild der 1. Person ist. Gott wird aus der sichtbaren Gestalt der Schöpfung erkannt, aber durch Vermittlung der 3. Person.

Die 3. Person ist geometrisch besonders in der verbindenden Funktion der Radiallinien erkennbar. Die Zahlen 2 und 4 verweisen auf die Radiallinien des inneren und äußeren Kreises des Tetraktyssterns: Sie stehen für die Flächengröße 1 des inneren und die Flächengröße 3 des äußeren Kreises. Beide Zahlen zusammen symbolisieren also wiederum die Einheit in der Dreiheit göttlicher Personen.

Die vereinigten und addierten Werte der 1. und 2. Person sind 134+286 = 420. Die Summe 420 ist entstanden aus einer Umkehrform von 204, indem die 4 von der 3. zur 1. Stelle vorrückt. Diese Umkehrung ist so zu interpretieren, daß die 1. und 2. Person sich in der 3. Person wiedererkennen und sich ihr gewissermaßen anvertrauen. Das Zahlenverhältnis Der Summen (1+2):3 = 420:204 ist 12*(35:17).

Die Gesamtsumme 624 läßt sich in ihren Einzelziffern auf die Vollendung des Hexagons beziehen, das von seinen 6 Segmentlinien zu seinem Ursprung von 2 Radiallinien der ersten Achse und ihre Fortsetzung um zwei weitere Achsen mit 4 Radiallinien zurückweist.

6.        Ein weiteres Zahlenverhältnis läßt sich bilden durch (1+3):2 = (134+204):286 = 338:286 = 26*(13:11). Addiert man die gemeinsamen Teiler und die Verhältniszahlen, erhält man die Summen 38 und 76, deren Zahlenverhältnis 38*(1:2) ist.

Die Addition der in Klammern stehenden Personen ergibt 7, die Addition der ins Verhältnis gesetzte 5. 7 Punkte der Doppelraute stehen für die Flächengröße 3, 5 Punkte für die Flächengröße 1.

Erstellt: September 2007

 

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