IV. O PATRONA VIRGO und der Zahlenwert des
Gedichts
1. Das Wort VIRGO hat den ZW 67 und enthält den Stamm von ORIG-O – Ursprung mit dem ZW 47. 47*67 = 3149 ist auch der ZW
des 10-zeiligen Gedichts. Die Summe beider Faktoren ist die Zahl 114, die in der
Trennung 1+14 den Buchstaben A+O entspricht.
Dieser Zusammenhang scheint die Vermutung zu bestätigen, daß das zweimalige A+O, das bei der
Bildung des PATER-NOSTER-Kreuzes übrigbleibt, als AB ORIGINE und ANTE ORIGINEM gedeutet wurde.
Die Zahlen 47 und 67 können auch als Zusammensetzungen
von 4+7 und 6+7 verstanden werden. Sie entstehen
aus Doppelzählungen des Kreisdurchmessers (DM) und einer Tetraktysseite: die 5 DM-Elemente und 6 Radialelemente getrennt in 4 Linien + 7 Punkte, die Tetraktysseite einmal
als 6 Elemente,
3 Punkte + 3 Linien, und einmal 7 Elemente, 4 Punkte + 3 Linien, wenn man jede Seite
getrennt zählt:
|
2. Der ZW des Gedichts beträgt nach
Abzug der ZS 52 für die Elisionen des Gedichts 19*163. Die Summe der beiden Faktoren 182 entspricht dem ZW von SATOR OPERA TENET, der ZS 52 dem ZW von OPERA. Die Summe der 4 Primzahlfaktoren ist 296 = 8*37. Der doppelte ZW des Gedichts könnte einen
doppelten Umlauf der Buchstaben des inneren Quadratrahmens PER/REP begründen.
3.
Die ZW/FW-Verrechnung ergibt:
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ZW |
FW |
Sm. |
FW |
|
3149 |
114 |
|
|
|
3097 |
182 |
|
|
Sm. |
6246 |
296 |
6542 |
3273 |
Fakt. |
18*347 |
8*37 |
|
|
FW |
355 |
43 |
398 |
201 |
Fakt. |
398 = 2*199 |
|
||
Sm. |
|
3474 |
||
3474 = 18*193>FW 201 |
Das
Ergebnis 398
ist identisch mit den 4
Werten von O
PATRONA VIRGO, die
Zahl 193
identisch mit den 4
Werten von VIRGO.
4.
Das
Ergebnis 18*347 bezieht sich auf den Tetraktysrahmen
mit 9 Punkten + 9 Linien und – bei Zählung jeder
Seite – 3:7 bzw. 4:7 Elementen, jeweils im Verhältnis des Teils zum Ganzen,
möglicherweise auch als 3*(4:7).
Im selben Sinn ist 2*199
als 2 Tetraktys mit je 1 Mittelpunkt +18 Rahmenelementen = 19 oder mit 10 Punkten + 9 und 9
Rahmenlinien, zusammen 19+9 =
28
verstehen. Die Zahl 193
schließlich zeigt die Aufteilung der 13 Punkte des Tetraktyssterns an.
5. Auffällig ist das zweimalige
Ergebnis 201.
In der Aufteilung 20+1
sind die ZW von V und A zu erkennen. Vielleicht wollte
Catull die Ergebnisse in Buchstaben umsetzen: 199 wird entweder zu T oder TI. Wenn wir großzügigerweise das AV
zweimal vergeben, könnten wir die beiden Ausdrücke bilden VATI VITA – dem Dichter das Leben oder VATI TAV – dem Dichter das TAU.
Das
andere Produkt 18*1-9-3
läßt sich in die Buchstaben SAIC umsetzen und zusammen mit VA ind SAUCIA – Verwundungen. Verbindet man die Wortbildungen beider Ergebnisse, sind folgende
zwei Aussagen denkbar: VITA TVA SAVCIA – Vermeide deine Liebesverwundungen und VITA TAV SAVCIA – Vermeide durch das TAU Verwundungen. Im ersten Fall ist an eine
Gottheit zu denken, an die sich Catull wendet, die zweite Aussage ist als eine
Aufforderung oder Ermahnung zu verstehen.
6. Der ZW von AB ORIGINE und ANTE ORIGINEM ist 201. Es ist denkbar,
daß Catull durch das zweimalige Ergebnis 201 darauf hinweisen
wollte.
V. Abschlußbemerkung
Mit der Wortfügung O PATRONA VIRGO meint Catull die
Muse der Dichtkunst. Der Ausdruck ist eine singuläre Prägung Catulls, die ohne
Nachfolge blieb. Ihre Komplexität bedürfte einer ausführlichen Darlegunng, die
mir vorerst nicht möglich ist. Statt dessen fasse ich das Wichtigste
thesenartig in vier Punkten zusammen:
–
Wie ENE die mittleren Buchstaben des
SATOR-Quadrats bilden, so die mittleren Buchstaben ONA der aus 13 Buchstaben
bestehenden Anrufung. Die ZW beider Buchstabengruppen 23+28 = 51 entsprechen dem ZW von MVSA.
–
Sowohl das O der Anrufung als auch O und A in der Mitte
weisen darauf hin, daß MVSA als eine göttliche Selbstaussage zu verstehen ist: SVM A – ich bin das A. Diese Aussage
wird erweitert zu SVM AO/OA.
–
Der ZW von SVM AO ist 65 = 5*13 = EN. Die Multiplikation von ENE = 5*13*5 ergibt die Summe
der Zahlen von 1 bis 25, Die das SATOR-Quadrat bilden.
–
Die 4 Werte von SVM + A ergeben 95+2 = 97, den ZW des
inneren Sator-Quadrats.
Erstellt: Mai 2006