zurück

4. Ekloge, Vers 1+49

I. Übersetzung und Zahlenwerte

1.       Im vorigen Abschnitt ist deutlich geworden, daß die Verse 1 und 49 zusammengehören. Daher sollen Übersetzung und Zahlenwerte (ZW) beider Zeilen an den Anfang gestellt werden:

SICELIDES MVSAE, PAVLO MAIORA CANAMVS

Sizilische Musen, laßt uns ein wenig Bedeutenderes besingen.

CARA DEVM SVBOLES, MAGNVM IOVIS INCREMENTVM

Lieber Sproß der Götter, großer Abkömmling Iuppiters

Sicelides (82) Musae (56), paulo (61)     maiora (54) canamus (68).

5 32     321

a(6) e(3) i(3) o(2) u(3)

V 17

136

c(2) d(1) l(2) m(3) n(1) p(1) r(1) s(4)

K 15

185

cara (22) deum (41)  suboles, (88)    magnum (65)    Iovis (70)   incrementum (128)

6 (11)   37 (69)     414 (735)

a(3) e(4) i(3) o(2) u(5)

V 17

178

b(1) c(2) d(1) g(1) l(1) m(5) n(3) r(2) s(3) t(1)

K 20

236

Beide Zeilen:

a(9) e(7) i(6) o(4) u(8)

V 34

314

b(1) c(4) d(2) g(1) l(3) m(8) n(4) p(1) r(3) s(7) t(1)

K 35

421

2.       Die Zahl 49 teilt die 63 Verse im Verhältnis 7:9. Sie entspricht den 49 Elementen des Tetraktyssterns und ist daher für eine gewichtige Aussage geeignet: In Vers 1 kündigt Vergil PAVLO MAIORAein wenig Bedeutenderes mit unverdächtiger Leichtigkeit an. In Vers 49 nimmt der Dichter mit MAGNVM darauf Bezug und endet den Vers, in betontem Kontrast zu seiner Ankündigung, mit dem wuchtigen spondeischen Wort INCREMENTVM.

3.       Die 49 Elemente des Tetraktyssterns ermöglichen die Bildung von 2 Tetraktys, die Zahl 63 von 3 Doppelrauten. Damit haben auch das 2- und 3-achsige Achsenkreuz eine formale Grundlage.

II. PVER – PATER

1.       Auch der Gesamt-ZW 735 ist durch 49 teilbar und läßt für jede Zeil die Teilerzahl 15 übrig. Die Zahl 15 hat eine wesentliche Grundlage in den 3 Achsen des Hexagons mit je 5 Elementen, ist also von trinitarischer Bedeutung. Die Buchstabenentsprechung ist das P.

2.       Die 49 Verse und das gesamte Gedicht haben besonders zwei Begriffe zum Thema: PVER und PATER. In den Zeilen 1 und 49 kommen die Buchstaben P und T nur einmal vor, in PAVLO und INCREMENTVM: Das Adjektiv PAVLVSklein kennzeichnet den Neugeborenen. Das T zeigt nicht nur an, daß der Sohn vom Vater stammt, sondern daß er in allem mit ihm übereinstimmt.

3.       PVER und PATER haben nicht nur 3 Buchstaben gemeinsam, sondern auch den ZW 57, der durch 3 teilbar ist und dreimal dem T entspricht.

Die 3 gemeinsamen Buchstaben PER haben den ZW 37. Wenn man diese Zahl auf die 37 Elemente der Tetraktys anwendet, dann gleichen sich Vater und Sohn wie die beiden einander symmetrisch zugewandten Dreiecke.

Die Präposition und Vorsilbe PER ist in OPERA des SATOR-Quadrats enthalten. Sie bedeutet die (vollständige) Erreichung eines Ziels wie z.B. perveniregelangen zu oder eine Dauer wie z.B. perpetuusimmerwährend. Wenn man die Tetraktys von 1 bis 10 numeriert, beträgt die Summe der 7 Hexagonalpunkte 37. Die Zahlen 15 5 17 für PER lassen sich auf zwei Weisen erreichen:

4.       Da für den religiösen Römer die ganze Schöpfung und besonders der Mensch Abbild des Schöpfers ist, lassen sich die Bezeichnungen PVER und PATER auch auf die göttliche Ebene beziehen. Die nicht gemeinsamen Buchstaben sind ATV. Wenn man aus den 3 Achsen des Hexagons 3 göttliche Personen ableiten kann, ist das T als das vermittelnde und kreative Prinzip zwischen dem Ursprung A und dem Gegenpol V zu verstehen. Bezeichnet man dieses Prinzip nach christlicher Offenbarung und Lehre als den Heiligen Geist, ist der Sohn im Geist des Vaters diesem dem Wesen nach gleich (AT=V), der Person nach jedoch verschieden.

Damit soll nicht gesagt werden, daß die göttlichen Personen eben diesen Zahlen zuzuordnen sind, sondern es handelt sich um ein Erklärungsmodell, das aus der Logik der vorliegenden Situation abgeleitet werden kann.

5.       Wegen der Bedeutung der beiden Begriffe seien die 4 Werte von PVER und PATER hinzugefügt:

 

ZS

FS

FW1

FW2

Sm.

FW

FW

PVER

57

50

22

12

141

50

 

PATER

57

39

22

16

134

69

 

Sm.

114

89

44

28

275

119

24

FW

24

89

15

11

139

 

139

FW

 

 

 

163

Die Zahl 139 ist aufteilbar in 13+9 und bedeutet 13 Elemente der 3 Hexagonachsen und 9 Elemente des 2-achsigen Achsenkreuzes. Die Zahl 119 kann man lesen als 1+19 = AT. Die Gesamtsume der 4 Werte 275 läßt sich auf die 3 Achsen des Hexagons beziehen, wenn man sie aufteilt in die Teilerzahlen 5*55.

6.       In welchem Verhältnis Sohn und Vater zueinander stehen, ist den ZW der Wörter zu entnehmen, die beide bezeichnen:

 

PVER

ZW

 

PATER

ZW

Z.7

PVERO

71

Z.15

PATRIIS

88

Z.18

PVER

57

Z.26

PARENTIS

97

Z.60

PVER

57

Z.56

PATER

57

Z.62

PVER

57

 

 

 

 

 

242

 

 

242

 

17 Bu.

 

 

20 Bu.

 

Aus den gleichen ZW geht hervor, daß zwischen Sohn und Vater vollkommene Einheit besteht. Auch Jesus sagt über sein Verhältnis zum Vater: Ich und der Vater sind eins (Joh.10,30).

Die Zahl 242 bezieht sich insbesondere auf 2 Tetraktysrahmen, wenn man sie als Verhältnis 24:42 versteht. Die Zahl 24 besteht aus 2*3*4 Punkten, die Zahl 42 aus der bereits vorhandenen Teilmenge 24 + 2*3*3 Linien. Es zeigt sich darin, daß der Sohn im Vater ist und der Vater im Sohn.

III. SVBOLES und INCREMENTVM

1.       Die Zahl 242 kann vielleicht weiteren Aufschluß geben über die Bedeutung des Wortes INCREMENTVM (128). Es muß in engem Zusammenhang mit dem vorausgehenden Synonym SVBOLES (88) gesehen werden. Beide ZW sind durch 8 teilbar. INCREMENTVM bedeutet also einen Zuwachs um 5*8. Wenn man ein Achsenkreuz um ein weiteres Radialmaß vergrößert, kommen je Achsenarm 1 Linie + 1 Punkt, je Achse 2 Linien + 2 Punkte, zusammen 4*2 bzw. 2*4 Elemente hinzu.

2.       Da PATER aus 5 Buchstaben, PVER aus 4 Buchstaben besteht, ist zunächst an ein Achsenkreuz zu denken, dessen Mittelpunkt + 4 innere Punkte durch PATER und deren äußere 4 Punkte durch PVER besetzt werden:

Auf der horizontalen Achse kann man von links nach rechts zusammen mit dem E des unteren Achsenarmes E PATREaus dem Vater lesen.

3.       Durch 8*11 weist der ZW 88 auf die Doppelzählung von 9 DM-Elementen und 2*5 Radialelementen einer Achse hin. Die Zahl 8 bedeutet dann 2*4 Linien und die Zahl 11 2*4 Punkte + 3 Mittelpunkte. Bezogen auf die Doppelraute ist an 8 Linien und 7 Punkte+4 Dreiecke zu denken. Zählt man für jede Raute einen Mittelpunkt, kann 88 als 8 Punkte und 8 Linien verstanden werden.

4.       Um im Verständnis der Begriffe SVBOLES und INCREMENTVM weiterzukommen, hilft ein Blick auf die FW: 88>17, 128>14, zusammen 31. Bei den ermittelten Werten ist vorzugsweise an die ersten beiden zweistelligen Umkehrzahlen 12 und 21 mit den FW 7+10 = 17 und dem FW 14 aus der Summe 12+21 = 33 zu denken.

Der Sohn, der aus dem Vater hervorgeht, ist diesem einerseits gleich und hat mit ihm die 1 gemeinsam, andererseits ist er die 2. Person und erhält die Zahl 2. Wenn man das gleiche Wesen von Vater und Sohn als 11 und die Verschiedenheit der Person als 12 darstellt, erhält man die Zahl 23. Der ZW 414 der Zeile 49 gibt dieses Verhältnis wieder: Die ZW 88+128 = 216 ergeben das Produkt 18*12, die Summe der übrigen ZW 198 und das Produkt 18*11.

Wenn man das hexagonale Segmentlinien zum Tetraktysstern verlängert und um die 6 äußeren Punkte einen Kreisbogen zieht, wird die Fläche des Ausgangskreises um 2 Einheiten erhöht. Dieser Zuwachs an Fläche kann also der 2. göttlichen Person zugeordnet werden.

In der erweiterten Figur kommen zu den 5 DM-elementen noch 2*2 hinzu:

Schreibt man diesen Zuwachs der Reihenfolge nach 252, erhält man das Umkehrprodukt 12*21. Das Wort CARA hat den ZW 22 und bezeichnet so den Zuwachs von 2*2 DM-Elementen. Es hat dieselbe Buchstabenzahl wie PVER , außerdem trifft der ZW 22 auf ER zu.

5.       Nachdem die Erweiterung des Hexagons zum Tetraktyssterns ein Flächenverhältnis von 1:2 geschaffen hat, sind an der Umkehrungsformel 12-21 die Figuren der Tetraktys und der Doppelraute beteiligt. Diese Formel kommt zustande, indem die Teilzahl 12 zur Gesamtzahl 21 ins Verhältnis gesetzt wird. Zur Teilzahl 12 kommt noch 9 hinzu, um die Gesamtzahl 21 zu erreichen.

Die 4 Werte von SVBOLES und INCREMENTVM zeigen den Weg, wie die Zahlen 1 und 2 sich in der Doppelraute (DR) verwirklichen:

 

ZS

FS

FW1

FW2

Sm.

SVBOLES

88

52

17

17

174

INCREMENTVM

128

104

14

19

265

Sm.

216

156

31

36

439

Die FS verhalten sich 52*(1:2). Hier bereits wird deutlich, daß auch die DR des das Flächenmuster 1:2 der Tetraktyssterns legitim übernimmt. Die Zahl 52 steht für 5 Punkte des hexagonalen Doppeldreiecks und 2 Punkte der Erweiterung. Die Summe 156 ist in das Produkt 12*13 aufteilbar und zeigt neben dem Verhältnis 1:2 das Flächenverhältnis des inneren Kreises zum ganzen äußeren Kreis. Durch Addition der ZS 216 zur FS 156 erfolgt eine Umkehrung des Produkts zu 12*31 = 372.

Die Zahl 439 ist zu verstehen als 4*3+9. Gemeint sind 4*3 linke und rechte Rahmenteile der DR und 9 vertikale Teile (3P+4F+2L). Ein Rahmenteil besteht aus 2 Linien und 1 Punkt.

Zu Teil 3

 

Erstellt: Juli 2005

 

domum

index