Catull, carmen 85

Kern der gematrischen Konstruktion

ODI

ET

AMO

sm

QUARE

ID

FACIAM

sm

 

FORTASSE

REQUIRIS

sm

ZS

FS

ZS+FS

27

24

27

78

59

13

32

104

 

98

111

209

391

 

17*23

19

24

17

60

40

10

23

73

 

72

76

148

 

281

PZ

46

48

44

138

99

23

55

177

 

170

187

357

 

 

672

NESCIO

 

 

 

SED

FIERI

 

 

SENTIO

ET

EXCRUCIOR

 

 

 

 

62

 

 

62

27

46

 

73

78

24

109

211

346

 

2*173

44

 

 

44

17

39

 

56

60

24

79

163

 

263

PZ

106

 

 

106

44

85

 

129

138

48

188

374

 

 

609

ZS

 

 

140

 

 

 

177

 

 

 

420

737

 

 

FS

 

 

104

 

 

 

129

 

 

 

311

 

544

 

ZS+FS

 

 

244

 

 

 

306

 

 

 

731

 

 

1281

672:609 = 21*(32:29) = 21*61

1.       Catull macht die syntaktische Struktur und die Anzahl der Wörter zum Ausgangspunkt seiner gematrischen Konstruktion:

In zweistelliger Zusammensetzung ergeben die Wortzahlen des ersten und zweiten Verses die Summe 86. Dies ist die Zahlensumme (ZS) + Faktorensumme (FS) von Catulls Vornamen GAIUS:

 

G

A

I

V

S

sm

ZW

7

1

9

20

18

55

FW

7

1

6

9

8

31

 

 

 

 

 

 

86

55 ist die Summe der Zahlen 1-10 und daher ein relevantes Zeugnis für das Dezimalsystem. Die Umkehrsummen 32+23 treten in der Numerierung der Tetraktys in Erscheinung:

Die Summen 23+32 geben das Kreisflächenverhältnis 1:3 der beiden konzentrischen Tetraktyskreise wieder. Durch die FS 31 seines Vornamens weiß sich Catull dem Geheimnis des dreieinen Gottes verbunden, das sich in der Ordnung der Zahlen kundtut und im VESTA-Kult entwickelt wurde.

Aus der Umkehrzahl 68 besteht die Zahl der Buchstaben des Gedichts.

2.       6 und 8 sind die Konstitutivzahlen ihrer Summe 14, ihre FW sind 5+6 = 11. Aus 11 Elementen besteht die Raute: aus 4 Punkten + 2 Dreiecksflächen und 5 Linien:

Ein Dreieck besteht aus 3 Punkten, 3 Linien und einer Fläche, somit aus 7 Elementen. Durch eine gemeinsame Mittellinie werden 3 Elemente für zwei Dreiecke, d.h. eine Raute, eingespart. Die 11 Elemente einer Raute und 2*7 = 14 Elemente zweier Dreiecke bilden einen zusammengehörigen Doppelaspekt.

Da es in dem Distichon um Catulls zerbrochene Beziehung zu CLODIA ging, spielen die Zahlenwerte (ZW) 3+11 der Anfangsbuchstaben CL eine wichtige Rolle. Beide Buchstaben sind ja auch in CATULLUS enthalten. Sie sind auch Zahlzeichen. Sowohl von ihren einzelnen Buchstabenwerten (BW) als auch Zahlzeichenwerten (ZZ) lassen sich FW bilden:

 

C

L

sm

C

L

sm

GS

 

BW

 

ZZ

 

 

 

3

11

14

100

50

150

164

FW

3

11

14

14

12

26

40

 

6

22

28

114

62

176

204

204 = 17*12

204 ist die ZS von VALERIUS (101) CATULLUS (103). Die Bedeutung der Zahlen 17 und 12 wird am Ende des Kapitels erklärt. CLODIA hat die ZS 42, also 3*14.

3.       Nun fällt auf, daß die ZS+FS des dritten syntaktischen Teils von den Faktoren 11 und 17 beherrscht sind:

FORTASSE

REQUIRIS

sm

 

98

111

209

 

72

76

148

 

170=10*17

187 = 11*17

357

21*17

SENTIO ET

EXCRUCIOR

 

 

102

109

211

 

84

79

163

 

186

188

374

2*11*17

 

 

731

43*17

Von den drei Dreieckspunkten der Tetraktys bildet sich zunächst je eine Rautenfigur, die durch ein weiteres Dreieck zu einer "Fischfigur" wird:

Auch hier kommt es zu einem Doppelaspekt von 17 Elementen und 3*7 = 21 Elementen für drei Dreiecke. Man kann nun die eigentliche Zahl der Elemente beider Figuren und die mit 7 vervielfachten Elemente multiplizieren und addieren:

 

 

sm

 

 

sm

GS

11*17

14*21

 

11+17

14+21

 

 

187

294

481

28

35

63

544

544 = 32*17 ist die FS der beiden Verse und man kann mit Wahrscheinlichkeit annehmen, daß Catull danach diese FS festgelegt hat.

Die Fischfigur setzt sich aus 11+6 Elementen zusammen. Der Tetraktysstern besteht aus 6 Rauten, also aus 6*11 = 66 Elementen. 66 ist die FS von Catulls Gentilnamen VALERIUS.

CLODIA hat die FS 34 und ZS 42, dies ergibt das Verhältnis 2*(17:21). Da die ZS+FS 357 von FORTASSE REQUIRIS aus den Faktoren 17*21 besteht, richtet sich die Aussage der beiden Wörter besonders an die untreue Geliebte CLODIA selbst.

4.       Die Fischfigur setzt sich über den Rahmen der Tetraktys hinaus in einem weiteren Dreieck fort, sodaß von einer Ecke des Tetraktyssterns zur gegenüberliegenden eine Doppelraute (DR) entsteht:

An dieser Erweiterung hat Catull ein besonderes Interesse wegen der ZS+FS 174 von CATULLUS:

 

C

A

T

U

L

L

U

S

 

ZW

3

1

19

20

11

11

20

18

103

FW

3

1

19

9

11

11

9

8

71

 

 

 

 

 

 

 

 

 

174

17+4 bedeutet, von der Zahl der Dreiecke her betrachtet, das Verhältnis 3:1, das schon als FS 31 von GAIUS in den Blick genommen wurde und als drei göttliche Personen, die in einer vollkommenen Gemeinschaft eine Einheit bilden, verstehbar ist.

Betrachtet man Fischfigur und Doppelraute als zwei eigenständige Figuren aus 17+21 = 38 Elementen, enthalten beide zusammen 3+4 = 7 Dreiecksflächen. Nun betragen die ZS+FS des rechten Drittels der beiden Verse 357+374 = 17*(21:22) = 731 = 17*43. Daß 731 aus 7 Dreiecksflächen und 31 übrigen Elementen zusammengesetzt ist und das trinitarische Verhältnis 3:1 wiedergibt, bestätigt sich in den ZS 140+177 = 317 der ersten beiden Drittel der zwei Verse, in der die Zahlen 7 und 31 umgestellt sind:

Das Prinzip, die Anzahl der Dreiecksflächen zu addieren und sie mit den übrigen Elementen dreistellig zusammenzusetzen, hat Catull auch für drei Rauten und Fischfiguren in der Tetraktys verwirklicht. Von 11+17 = 28 Elementen sind jeweils 2+3 = 5 Flächen abzuziehen. Es ergibt sich 28-5 = 23+5:

 

Die ZS+FS 1281 setzt sich aus der ZS+FS der unteren beiden Drittel (NESCIO SED FIERI) 106+129 = 235 und 1281-235 = 1046 = 2*523 zusammen. Dabei ergänzen sich die Wörter des dritten Drittels jeder Zeile aus den Wörtern der ersten beiden Drittel des ersten Verses:

 

 

 

 

sm

 

SM

 

 

 

sm

 

SM

GS

ZS

27

59

13

99

209

308

27

24

32

83

211

294

602

FS

17

40

10

67

148

215

19

24

23

66

163

229

444

 

 

 

 

 

 

523

 

 

 

 

 

523

 

308:294 = 14*(22:21)

235 ist die FS der folgenden 5 Namen:

 

ZS

FS

GAIUS

55

31

VALERIUS

101

66

CATULLUS

103

71

CLODIA

42

34

LESBIA

46

33

 

347

235

Die beiden gematrischen Konstruktionen gewinnen ihre Glaubwürdigkeit durch die FS:

317

233

731

1281

235

523

523

1281

317

233

60

610

52

523

523

1098

610:1281 = 61*(10:21) >78; 1098:1281 = 61*(18:21) >79

61*(28:42) = 14*61*(2:3) = 14*5*61

61 ist die ZS einer TENET-Achse des SATOR-Quadrats als ein Grund für Catull, zwei gematrische Konstruktionen zu gestalten. Ein zweiter Grund dürfte sein, daß die ZS+FS von Catulls vollem Namen GAIUS (55, 31) VALERIUS (101, 66) CATULLUS (103, 71) 427 = 7*61 beträgt und somit die beiden Faktoren in beiden Konstruktionen vertreten sind.

Das FS:ZS-Verhältnis 2:3 hat die interne Differenz 1 zwischen Faktorenfaktor und Zahlenfaktor und den externen Zuwachs von 2. Auf den Zickzack-Durchmesser des Tetraktysstern bezogen entsprechen 2+3 Radialelementen 2+1 Kreisflächeneinheiten:

5.       Die doppelte gematrische Konstruktion wird getragen durch zwei Figurenpaare: Raute + Fischfigur und Fischfigur + Doppelraute. Die doppelte Zählung der Elemente ergibt:

 

11

17

17

21

66

x7

14

21

21

28

84

 

 

 

 

 

150

66:84 = 6*(11:14)

Die Zählungen der beiden Zahlenpaare bestätigen die Ausgangslage der Konstitutivzahlen 8+6 = 14, deren FW 6+5 = 11 sind.

6.       Es scheint, daß Catull den Doppelaspekt von einfacher und Dreieckszählung auf den ganzen Tetraktysstern ausgedehnt hat. Vier geometrische Figuren gilt es zu berücksichtigen, das Hexagon, den Tetraktysstern, zwei Tetraktys und drei Doppelrauten:

 

Hex

Stern

sm

Tet

sm

DR

GS

F

6

12

18

9*2

18

4*3

48

Elem

 

 

 

37*2

 

21*3

 

Elem

25

49

74

74

148

63

211

Fx7

42

84

126

126

252

84

336

 

67

133

200

200

400

147

547

Die Einzelziffern der Summe 211 geben das Kreisflächenverhältnis 3:1 des äußeren zum inneren Kreis des Tetraktyssterns wieder:

Als Überraschung stellt sich heraus, daß die FS der 6 Umkehrzahlen von 547 der ZS+FS 1281 des carmen 85 entspricht:

Zahl

457

475

547

574

745

754

3552

FW

457

29

547

50

154

44

1281

1281 ist die dreifache Summe der ZS+FS 427 der Namen GAIUS VALERIUS CATULLUS.

7.       Ein überzeugender Beleg für die Doppelzählung von realen Elementen und Multiplikation von Dreieckselementen ist in der zweiten Verszeile zu erkennen. Zunächst ist die Doppelzählung darzustellen:

 

Tet

DR

Stern

GS

F

2*9

3*4

12

 

Elem

2*37

3*21

 

Elem

74

63

49

186

Fx7

126

84

84

294

 

200

147

133

480

 

NESCIO

SED

FIERI

SENTIO

ET

EXCRUCIOR

62

27

46

78  

24

109

44

17

39

60

24

79

106  

44

85

138

48

188  

 

 

 

186

 

Die Beziehung zwischen den ZS+FS 106 und 188 habe ich in einem anderen Beitrag untersucht.

Die oben ermittelte Zahl 336 für 42 Dreiecke (2 Tet, 3 DR , Stern) ist ebenfalls ein Konstruktionselement aus der ZS+FS von vier Wörtern, wie aus der folgenden Grafik ersichtlich:

Die reale Zahl von 211 Elementen liefert die ZS von SENTIO (78) ET (24) EXCRUCIOR (109).

Die ZS von FORTASSE und SENTIO ET sind 98+102 = 200, die Doppelzählung der beiden Tetraktys aus (37+63)*2. Für 3*(21+28) = 147 der DR bieten sich die ZS+FS 85 von FIERI und die ZS 62 von NESCIO an.

347 beträgt auch die ZS+FS von QUARE ID FACIAM FORTASSE:

QUARE

ID

FACIAM

FORTASSE

 

59

13

32

98

202

40

10  

23

72

145

99

23

55   

170

347

Die Berechnung erfolgt diesmal getrennt nach realen und nach Dreieckselementen: 37*2+21*3 = 137; 63*2+28*3 = 210. Die braun unterlegten Werte ergeben die Summe 137 der realen Elemente.

8.       Das Folgende ist als Ergänzung zur Kernkonstruktion gedacht. Oben wurde auf die Beziehung von 17+4 Elementen der DR zur ZS+FS 174 von CATULLUS hingewiesen. Die ZS+FS des Distichons ist 21*61. Die vertikale Dreiteilung der beiden Verse zeigt die Aufteilung von 61*(4:17):

Die Umstellung von 17+4 auf 4+17 stellt eigentlich kein Problem dar. Aber es ist von den gematrischen Werten von Catulls Namen begründbar:

 

C

A

sm

T

U

L

L

U

S

sm

 

ZW

3

1

4

19

20

11

11

20

18

99

103

FW

 

 

4

 

 

 

 

 

 

17

21

 

 

 

 

39

 

 

38

77

 

Catulls Namen beginnt mit den trinitarischen Zahlen 3+1, denen das vertikale Verhältnis von 3:1 Wörtern im ersten Drittel entspricht. Die übrige ZS 99 hat den FW 17. Auf diese Weise gestaltet Catull die für das Distichon charakteristischen Wechsel der Gefühle.

22 von 99 beträgt die ZS der beiden LL, die symmetrisch von TU-USder Deine umschlossen werden. TUUS kann im Sinne von Freundschaft und Liebe, aber auch auf religiöser Ebene verstanden werden.

Erwähnenswert ist die Palindromform der Buchstaben -ULLU-:

 

C

A

T

U

L

L

U

S

sm

ZW

3

1

19

20

11

11

20

18

103

FW

3

1

19

9

11

11

9

8

71

 

6

2

38

29

22

22

29

 

 

 

46

51

51

26

174

102:72 = 6*(17:12) = 174

Aus zweimal 51 besteht die ZS der 8 verschiedenen Buchstaben des SATOR-Quadrats, die zu dem Wort PENSATOR geordnet werden können:

P

E

N

S

A

T

O

R

a

b

a

b

15

5

13

18

1

19

14

17

20

31

20

31

29 Rahmenelemente des DR-Kreuzes sind aufteilbar in 17 Elemente des hexagonalen und 12 Elemente des Erweiterungsbereichs in der Bedeutung des Kreisflächenverhältnisses 1:2:

1.       Quadratische Betrachtungsweise kann vertikal, diagonal und horizontal erfolgen. Letztere soll nun näher betrachtet werden:

ODI

ET

AMO

QUARE

ID

FACIAM

FORTASSE

REQUIRIS

27

24

27

59

13

32

98

111

19

24

17

40

10

23

72

76

46

48

44

99

23

55

170

187

NESCIO

SED

FIERI

SENTIO

ET

EXCRUCIOR

62

27

46

78  

24

109

44

17

39

60

24

79

106

44

85

138

48

188

 

 

 

 

 

Die beiden Verszeilen sind in fünf Bereiche eingeteilt, entsprechend den 5 Durchmesserelementen der Kreisachse. Mit Sicherheit läßt sich sagen, daß FACIAM und FIERI die Mittelachse bilden. Im übrigen hat Catull verschiedene Einteilungen variabel gehandhabt. Nicht alles ist zu durchschauen.

Die horizontalen ZS+FS der Bereiche 1, 4 und 5 der beiden Verszeilen bilden das Verhältnis 495:480 = 15*(33:32) = 15*65 = 75*13 = FW 26. Die Verhältniszahlen sind Elemente eines Achsenkreuzes aus 33 Punkten und 32 Linien:

Die Bereiche 4 und 5 bilden eine enge Einheit, was an dem ZS+FS-Verhältnis 357:374 = 17*(21:22) zu ersehen ist. Dennoch steht der 5. Bereich den anderen durch die ZS+FS 375 mit Teilbarkeit durch 75 gegenüber: 600:375 = 75*(8:5). Das Verhältnis 8:5, das auch in der Zahl 85 als Gedichtnummer angezeigt wird, ist ein zentrales Thema, wie ich in einem anderen Beitrag dargelegt habe.

Der ausgesparte Mittelteil hat die ZS+FS 306 = 18*17. Die beiden Produktzahlen können als Achsenkreuz mit drei Mittelpunkten dargestellt werden. Die Buchstabenentsprechungen SR bilden die Eckpunkte des SATOR-Quadrats:

 

 

Erstellt: Dezember 2019

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