Römischer Kalender
und Dezimalsystem (2)
III. Der
Julianische Kalender
Im ersten Teil dieser Untersuchung
zeigte ich, daß der vorjulianische Kalender an Modellen und Zahlenbeziehungen
des Dezimalsystems ausgerichtet ist. Da er im 6. Jh. v.Chr. eingeführt wurde,
ist davon auszugehen, daß die Erforschung des Dezimalsystems und der
Zahlenbedeutungen bereits zu dieser Zeit einen hohen Entwicklungsstand erreicht
hatten.
Auch Cäsar hat mindestens ein Grundmodell fortgesetzt.
a) Altes und Neues
c) Die
Schaltung von 23 und 67 Tagen
a) Altes und Neues
Caesar übernahm in seine
Kalenderreform des Jahres 46 v.Chr. einige Elemente des alten Kalenders:
1.
Der
Monat Februar hatte weiterhin 28
Tage und blieb Schaltmonat. Der Schalttag in jedem vierten Jahr wurde nach dem 24. gelegt, wie es auch der
Schaltzyklus des alten Kalenders vorsah. Der 24. Monatstag war vom 1. März zurückgerechnet der
sechste Tag und wurde bezeichnet als ante diem VI (sextum) Calendas Martias – der sechste Tag vor den Kalenden des
März. Der Schalttag
als 25. Tag erhielt dieselbe Bezeichnung.
Zur Unterscheidung hieß einer von beiden bis VI – zweimal der sechste, das Schaltjahr annus bissextus, später bissextilis.
2.
Caesar
übernimmt das Muster der ersten 5 Monate von März bis Juli, das 31 mit
29 Tage abwechselt und den Punkten
und Radiallinien einer Hexagonachse entspricht:
|
März |
April |
Mai |
Juni |
Juli |
alt |
31 |
29 |
31 |
29 |
31 |
neu |
31 |
30 |
31 |
30 |
31 |
Entsprechend den 3 Hexagonachsen setzt
Cäsar dieses Muster zweimal fort, wobei es ab März zu einer Überschneidung
kommt:
|
Aug. |
Sept. |
Okt. |
Nov. |
Dez. |
Jan. |
Feb. |
März |
Apr. |
Mai |
alt |
29 |
29 |
31 |
29 |
29 |
29 |
28 |
31 |
29 |
31 |
neu |
31 |
30 |
31 |
30 |
31 |
31 |
28 |
31 |
30 |
31 |
1.
Nach
meinen bisherigen Kenntnissen gab es für den vorjulianischen Kalender nicht
einmal einen ideal gedachten Fixpunkt, an dem sich der Kalender ausrichten
konnte. Im Julianischen Kalender jedoch ist der 21. März das Äquinoktium, die Tag-
und Nachtgleiche. Ich glaube nicht, daß dieses Datum Zufall ist, sondern von
Cäsar bewußt gewählt wurde.
Die
Umkehrzahl 21 führt in ihren Einzelziffern zu
den ersten beiden Zahlen zurück. Sie stellen einen Wendepunkt und eine Rückkehr
dar, wie an den beiden Hälften eines Kreisbogens erkennbar ist:
|
2.
Wie
die Verehrung der Kapitolinischen Trias IUPPITER IUNO MINERVA beweist, ist den Römern die
Vorstellung von einer Dreiheit von Gottheiten vertraut. Die drei Achsen des
Hexagon sind ein Hinweis darauf. Die zweite und dritte Achse gehört jedoch
zusammen:
|
Der
21. Tag als astronomischer Fixpunkt ist
eine konsequente Parallele zu der Ausrichtung der 3*5 Monate nach den 5
Durchmesserelementen. Der 21.12. schließlich zeigt durch zwei Umkehrzahlen die Umkehr vom
kürzesten Tag des Jahres zu einem neuen Sonnenjahr der Vegetation und
Fruchtbarkeit.
c) Die Schaltung von 23 und 67 Tagen
1.
Das
Jahr 46 v.Chr. hatte 445 Tage, da Cäsar im Februar nach
dem 24. Februar zunächst 23 Tage einschob, wie es das 4. Jahr
des Schaltzyklus bis dahin vorsah. Zwischen November und Dezember fügte er dann
noch einmal ganze 67 Tage ein. Der alte Kalender war also dem Sonnenjahr etwa
drei Monate voraus. Das bedeutete, daß am 1. Januar, an dem es Winter hätte
sein müssen, bereits die Bäume blühten.
2.
Es
ist unübersehbar, daß die Addition beider Primzahlen 90 = 9*10 ergibt und damit einen deutlicher Bezug zum
Dezimalsystem aufscheint. Wenn der astronomische Fixpunkt diese beiden Zahlen
sowie der astronomische Fixpunkt 21. März nicht zufällig sind, dann
sind sie als eine glückliche Fügung zu bezeichnen.
3.
Für
die Zusammengehörigkeit von 23
und 67 gibt es zwei Erklärungen:
–
Die
Umkehrzahl von 67 ist
76, der Faktorenwert (FW) von 76 ist 4*19 = 23. Die
Buchstabenentsprechung von 19 ist der Buchstaben T. Berühmt sind 4 T durch das TENET-Kreuz des SATOR-Quadrats.
Was
hat die Zahl 19 mit
6 und 7 zu tun? Der Tetraktysstern ist eine Erweiterung des
Hexagons. Dessen 5
Durchmesserelemente (3 Punkte,
2 Radiallinien) werden auf 9 erweitert. Weist man jeder Seite
einen Radialmittelpunkt zu, erhält man 2*5 = 10 Radialelemente. Durch Doppelzählung kommt die Summe 19 zustande. Der Tetraktysstern
besteht aus 7
Hexagonalpunkte und 6
Erweiterungspunkte.
Der
Rahmen einer Tetraktysseite besteht aus 3*3 Punkten und 3*3 Linien = 18 Elementen. Zählt man jede Seite gesondert, werden aus 3 Punkten 4 Punkte. Einer einzelnen
Tetraktysseite kommen daher einmal 6, einmal 7
Elemente zu. Zählt man noch den Mittelpunkt hinzu, ist die Zahl der Linien 9, die der Punkte 10.
Die
Zahl 10+9 in der Tetraktys wird gewöhnlich
den 10 Punkten und 9 Dreiecken zugeordnet. Rechnet man beide
Zählweisen und zwei Tetraktys im Stern, kommt man auf 4*19.
Numeriert
man den Rahmen einer Doppelraute (DR) so, daß der Mittelpunkt die Zahl 1, die übrigen die Zahl 2 und die Linien die Zahl 3 erhalten, beträgt die Summe 18+1+18 = 37:
|
Bildet
man ein DR-Kreuz – woraus man einen Oktaeder zusammenfügen kann – und gibt
jeder Raute einen eigenen Mittelpunkt, ergibt die Numerierung insgesamt 4*19. Die Produktzahlen sind
Quadrierungen der Zahlen 1, 2
und 3.
– Die zweite Erklärung ordnet die
DM- und Radialelemente den Flächengrößen 1, 2 und 3 und somit den drei göttlichen
Personen zu. Die gefundenen Zahlen werden zu dreistelligen Zahlen
zusammengefügt. Ihre FW
sind 23 und 76:
Fl Gr |
1 |
2 |
3 |
Fakt. |
FW |
Rad.-E |
3 |
2 |
5 |
5*5*13 |
23 |
DM-E |
5 |
4 |
9 |
3*3*61 |
67 |
Wenn
man die 9 DM- und 10 Radialelemente in den Blick
bekommen hat, zeigt sich eine weitere Erklärungsmöglichkeit: Das Hexagon
enthält 7 Punkte, die Erweiterung zum
Tetraktysstern 6
Punkte. 7 Punkte stehen für 1 Flächeneinheit des inneren
Kreises, 6 Punkte für 2 Flächeneinheiten des äußeren
Kreisrings. Der FW 23
stellt zu der Primzahl 67 die
Radialelemente die Parallele dar, da 2+3 Radialelemente 2+1 Flächeneinheiten wiedergeben.
Addiert man die Einzelziffern (6+2)+(7+3), erhält man als Verhältnis 2*(4:5). Das Zahlen 4+5 sind die den Radialelementen 2+3 entsprechenden DM-Elemente. Die
Verdoppelung zeigt daß 67 (6+7)
und 76
(7+6) jeweils die
Flächenverhältnisse 2:1 und 1:2 darstellen.
Die ZW/FW-Verrechnung zeigt:
|
ZW |
FW |
Sm. |
FW |
|
67 |
67 |
|
|
|
76 |
23 |
|
|
Sm. |
143 |
90 |
233 |
233 |
FW
|
24 |
13 |
37 |
37 |
Sm. |
|
|
|
270 |
Die
Zahl 24 bezieht sich in ihren Einzelziffern auf die Radiallinien, von denen der
innere Kreis 2, der Doppelkreis 4 besitzt. Daher bedeuten hier 2 Linien die Flächengröße 1, 4 Linien die Flächengröße 3.
Die
Summe 37 ist zu verstehen als 3 Eckpunkte der Tetraktys und 7 Punkte des Hexagon, die
repräsentierten Flächeneinheiten sind hier 2:1.
Die
Zahl 270
läßt sich aufteilen in (1+2)*(10*9). Die Zahl 1 ist komplementär zu 10, die Zahl 2 zu 9.
Erstellt: März 2007